ZUNÄCHST

zur Idee von BUNTEHUNDE

Wer sind BUNTEHUNDE und wie können sie uns helfen, harmonischer mit unseren Hunden zusammenzuleben?

ZUNÄCHST

zur Idee von BUNTEHUNDE

Die Beziehung zu unserem Hund kann für uns eine große Freude oder zunächst eine große Herausforderung sein.

Sie kann liebevoll oder mühsam, erwünscht oder gefürchtet sein. Sie ist einerseits zufällig, wie eine Wundertüte voller überraschender Möglichkeiten. Andererseits ist sie in ihrer Dynamik durchaus berechenbar.

Das BUNTEHUNDE-Persönlichkeitsmodell ist ein Test mit visuellen und schriftlichen Fragen, der aufzeigt, was das Besondere an jeder Beziehung zwischen Mensch und Hund ist. Es hilft, die Dynamik zwischen Mensch und Hund besser zu verstehen.

BUNTEHUNDE bietet einen persönlichen Leitfaden, wie jeder mit seinem Hund erfolgreich kommunizieren kann und zeigt, welche gemeinsamen Freuden noch ausgebaut und welche Konflikte vermieden werden können.

Konflikte, die z.B. entstehen können, wenn wir glücklich mit unserem Hund zusammenleben und ein neuer Hund bei uns einzieht, wenn wir Probleme in unserer Beziehung haben, die uns unsicher und mutlos machen. Oder wenn wir als Neueinsteiger noch unvorbereitet diesen wunderbaren Traum von einer zauberhaften Beziehung träumen.

ZUSTÄNDIG

sind nur wir selbst

Entscheidend ist, ob wir erkennen, dass wir für die Lösung unserer gemeinsamen Konflikte zuständig sind, und ob Sie den Wunsch haben, sich und Ihren Hund intensiv kennen zu lernen.

Wenn ja, dann helfen BUNTEHUNDE, unsere Chancen besser zu nutzen.

Denn ob wir zu unserem Hund passen, ob wir uns ergänzen oder behindern, hängt von unseren individuellen Eigenschaften und unserem daraus resultierenden Verhalten ab. Das Wissen um unsere Eigenschaften und unser Verhalten ist der Schlüssel zum Erfolg.

Wenn wir genauer wissen, was wir mit unserem Hund erreichen können, welche Anforderungen er erfüllen kann und welche nicht, und was wir eventuell an unserem Verhalten ändern müssen, um ihn besser zu verstehen, werden wir ein besseres Team.

Da jedoch die Faktoren, die dieses Verständnis bestimmen, voneinander abhängen, ist es hilfreich, die Eigenschaften des Hundes mit unseren zu vergleichen.

Mit dem BUNTENHUNDE-Test kann man bequem von zu Hause aus herausfinden, auf welchen psychologischen Grundbedürfnissen unser Verhalten basiert. Unsere Wahrnehmung spielt dabei eine wichtige Rolle. Sie ermöglicht es uns, das Gesehene mit Sinn und Bedeutung zu füllen. Und das geschieht individuell, d.h. verschiedene Menschen sehen zwar das Gleiche, nehmen es aber unterschiedlich wahr.

Der Test besteht aus einfachen visuellen Zeichen, die auf unterschiedliche Weise verstanden und interpretiert werden können. Unser individuelles Bild der Welt, das sich daraus ergibt, beeinflusst unser Verhalten im Alltag und gegenüber unserem Hund. Es besteht also ein wesentlicher Zusammenhang zwischen unserer Wahrnehmung und unserem bevorzugten Führungsstil.

Nach der Typenlehre des Psychologen Carl Gustav Jung bestimmen unsere individuellen Verhaltenspräferenzen unsere Persönlichkeit. Die Beschreibung dieser Vorlieben ergibt eine Art „Landkarte“ des Menschen, an der sich sein Verhalten orientiert.

Für den BUNTEHUNDE-Test wurde die Typologie der Vorlieben von Carl Gustav Jung durch Julius Kuhls Theorie der Persönlichkeits-System-Interaktion (PSI-Theorie), einem modernen neuro-psychologischen Ansatz, erweitert, um auch die hinter dem Verhalten liegenden Motive zu verstehen.

ZUGEHÖRIG

zu einem Führungstypen

Wir alle gehören einem von vier möglichen Führungstypen an, die sich in ihrer Art, die Welt wahrzunehmen und Entscheidungen zu treffen, unterscheiden.

Der BUNTEHUNDE-Test untersucht und bewertet unsere persönlichen Vorlieben und Motive. Aus vier möglichen Führungsstilen ermittelt er den passenden.

Das Ergebnis ist das individuelle Beziehungsprofil von uns und unserem Hund. Wie alle Persönlichkeits- oder Verhaltensmodelle ist BUNTEHUNDE ein Versuch, unsere Neigungen besser zu verstehen und zu erklären.

Auf über 20 Seiten beschreibt das Beziehungsprofil detailliert unser aktuelles Führungsverhalten und wie wir dieses im Umgang mit unserem Hund optimieren können.

Nach Carl Gustav Jung ist die Wahrnehmung von entscheidender Bedeutung für unser Verhalten. Das heißt, sie beeinflusst auch den Umgang mit unserem Hund. Man unterscheidet zwei Arten der Wahrnehmung (siehe Grafik):

Wenn wir eher nach Informationen suchen, um unsere Erfahrungen zu bestätigen, wenn wir gründlich sind und uns im Alltag auf Details konzentrieren können, neigen wir zum oberen Bereich. Wir möchten dann mit unserem Hund eine klare Ordnung aufbauen, um mit ihm Sinnvolles und Nützliches teilen zu können.
Aus neurologischer Sicht dominiert die spezifische Informationsverarbeitung, die dafür sorgt, dass Ungenauigkeiten vermieden werden.

Wenn wir eher unsere Fantasie einsetzen, aus Andeutungen sichere Schlüsse ziehen und schnell Zusammenhänge herstellen können, tendieren wir zum unteren Bereich. Wir wollen dann mit unserem Hund immer wieder Neues entdecken und haben Spaß daran, die vorhandenen Möglichkeiten in Training und Spiel von vielen Seiten zu betrachten.
Neurologisch dominiert die intuitive Informationsverarbeitung, die schnelles Handeln ermöglicht.

Die Art und Weise, wie wir Entscheidungen treffen, hat auch einen Einfluss darauf, wie wir mit unserem Hund umgehen. Es werden zwei Entscheidungstypen unterschieden (siehe Grafik):

Wenn wir eher vorausschauend planen, nüchtern entscheiden und uns an Regeln orientieren, tendieren wir zum linken Bereich. Wir möchten dann eine förderliche Beziehung zu unserem Hund aufbauen und suchen den Wettbewerb, um uns mit anderen zu messen.
Aus neurologischer Sicht dominiert die objektive Entscheidungsfindung, die sich an allgemeingültigen und wiederholbaren Aspekten orientiert.

Wenn wir eher unserer Empathie folgen, emotional entscheiden und unser Handeln von der jeweiligen Situation abhängig machen, tendieren wir zum rechten Bereich. Wir wünschen uns dann eine harmonische Partnerschaft mit unserem Hund und suchen die größtmögliche Nähe zu ihm.
Aus neurologischer Sicht dominiert die persönliche Entscheidungsfindung, die auf private Befindlichkeiten Rücksicht nimmt.

Aus der Kombination der beiden Wahrnehmungs- und Entscheidungstypen ergeben sich vier Felder, in die sich unser jeweiliger Führungsstil gegenüber unseren Hunden einordnen lässt.

Da unsere Hunde soziale und territoriale Tiere sind, hat unser Führungsstil einen großen Einfluss auf ihr Verhalten. Dies kann sowohl positiv als auch negativ sein. Gerade wenn wir störendes Verhalten bei unserem Hund wahrnehmen, liegt die Ursache oft in einem unangemessenen Führungsstil.

BUNTEHUNDE bietet hier konkrete, psychologisch fundierte, auf die Kombination beider Wahrnehmungs- und Entscheidungsmodi abgestimmte und leicht umsetzbare Verbesserungsvorschläge.

Es sind Empfehlungen, die z.B. helfen, einen überdrehten Hund besonnener, einen misstrauischen Hund selbstbewusster, einen trägen Hund lebhafter oder einen unterwürfigen Hund souveräner zu machen.

ZUORDNUNG

des Verhaltens unserer Hunde

Auch unsere Hunde lassen sich einem spezifischen Verhalten zuordnen.

Die genetisch bedingte Anpassungsfähigkeit unserer Hunde an das Zusammenleben mit uns, an soziale Bindungen und menschliche Kommunikation ist einzigartig und unübertroffen. Es ist faszinierend, wie Hunde es geschafft haben, sich so auf uns einzustellen, mit uns zu leben und uns zu verstehen, wie wir es täglich mit ihnen erleben.
Sie beobachten uns öfter und länger als wir sie beobachten, weil es für sie von größerem Vorteil ist, uns besser zu verstehen als wir sie.

Im Normalfall verhalten sie sich flexibel und folgsam und passen sich so leicht an veränderte Bedingungen an. Dieses normale Verhalten sichert ihnen ihre soziale Stellung, fördert die Kommunikation und führt zu physischem und psychischem Wohlbefinden.

Wenn Teile davon gestört sind, handeln unsere Hunde so, dass ihr Organismus wieder ins Gleichgewicht kommt.

Dazu zeigen sie auf der Kommunikationsebene zwei Verhaltensvarianten: Entweder sind sie optimistisch und impulsiv, dann handeln sie offensiv und ohne Hemmungen. Oder sie sind vorsichtig und beobachtend, dann handeln sie defensiv, aus einer sicheren Position heraus.

Eine weitere Verhaltensvariante zeigt sich auf der Beziehungsebene. Entweder versuchen sie, ihren Platz in unserem Zusammenleben zu verteidigen, autonom zu sein und Respekt zu erhalten, indem sie die Distanz zum Menschen vergrößern und den Kontakt verringern, oder sie versuchen, Wärme und Geborgenheit vom Menschen zu erhalten, indem sie die Distanz zum Menschen verringern und anhänglich werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass offensive Hunde nach Freiheit, defensive Hunde nach Sicherheit, autonome Hunde nach Hierarchie und anhängliche Hunde nach Geborgenheit streben.

Je nach Intensität des Verhaltens lassen sich die vier Varianten in weitere Kombinationen unterteilen, die das natürliche Verhalten unserer Hunde beschreiben. Daraus ergeben sich

4 Einfarbige Hunde

8 Zweifarbige Hunde

4 Bunte Hunde

Unter natürlichem Verhalten werden erkennbare Handlungen und Signale verstanden, die in ihrer Häufigkeit und Richtung bestimmbar sind. Es sind eindeutige, zeitlich gekoppelte Verhaltensweisen, die ein gemeinsames Ziel verfolgen.

Die Einfarbigen Hunde

Einfarbige Hunde neigen zu extremen Verhaltensweisen, sie haben stark wirksame Instinkte und Triebe. Instinkte und Triebe sind körperliche Spannungszustände, die zu lebenserhaltenden (Instinkte) oder bedürfnisbefriedigenden (Triebe) Handlungen führen. Die hohe körperliche Anspannung bei einfarbigen Hunden kann zu übermäßigen Entladungen führen.

Einfarbig Blaue Hunde verhalten sich defensiv und autonom. Sie haben wenig Temperament und drängen sich nicht auf. Sie haben ihre Impulse gut unter Kontrolle und sind schwer reizbar.

Einfarbig Grüne Hunde verhalten sich defensiv und anhänglich. Sie haben wenig Temperament und brauchen viel Nähe. Sie können ihre Impulse gut kontrollieren, sind aber sehr leicht reizbar.

Einfarbig Rote Hunde verhalten sich offensiv und anhänglich. Sie sind sehr temperamentvoll und brauchen viel Nähe. Sie können ihre Impulse nicht kontrollieren und sind leicht reizbar.

Einfarbig Gelbe Hunde verhalten sich aggressiv und autonom. Sie haben ein starkes Temperament und drängen sich nicht auf. Sie können ihre Impulse nicht kontrollieren und sind sehr leicht reizbar.

Die Zweifarbigen Hunde

Die Zweifarbigen Hunde zeigen unterschiedliche Verhaltensweisen. Sie haben kein extremes Verhalten. Sie haben ein ausgeglichenes Problemverhalten und besitzen mäßig wirksame Instinkte und Triebe. Der körperliche Spannungszustand der Zweifarbigen Hunde kann zu mäßigen Entladungen führen.

Blaue Hunde mit Grün verhalten sich defensiv und mäßig autonom. Sie haben wenig Temperament und drängen sich nicht auf. Sie können ihre Impulse gut kontrollieren und sind schwer reizbar.

Blaue Hunde mit Gelb verhalten sich autonom und mäßig defensiv. Sie drängen sich nicht auf und sind von mittlerem Temperament. Sie können ihre Impulse nicht immer kontrollieren, sind aber sehr leicht reizbar.

Grüne Hunde mit Blau verhalten sich defensiv und mäßig anhänglich. Sie haben wenig Temperament und brauchen Nähe. Sie können ihre Impulse gut kontrollieren, sind aber leicht reizbar.

Grüne Hunde mit Rot sind anhänglich und mäßig defensiv. Sie brauchen viel Nähe und haben ein mittleres Temperament. Sie können ihre Impulse nicht immer kontrollieren und sind leicht reizbar.

Rote Hunde mit Grün sind anhänglich und mäßig offensiv. Sie brauchen viel Nähe und haben ein mittleres Temperament. Sie können ihre Impulse selten kontrollieren und sind leicht reizbar.

Rote Hunde mit Gelb verhalten sich offensiv und mäßig anhänglich. Sie sind sehr temperamentvoll und brauchen Nähe. Sie können ihre Impulse nicht kontrollieren und sind leicht reizbar.

Gelbe Hunde mit Rot verhalten sich offensiv und mäßig autonom. Sie sind sehr temperamentvoll und drängen sich nicht auf. Sie können ihre Impulse nicht kontrollieren und sind leicht reizbar.

Gelbe Hunde mit Blau verhalten sich selbständig und mäßig offensiv. Sie haben ein ausgeglichenes Temperament und drängen sich nicht auf. Sie können ihre Impulse selten kontrollieren, sind aber sehr leicht reizbar.

Die bunten Hunde

Die geringere körperliche Anspannung der bunten Hunde führt zu einem überwiegend angenehmen Verhalten. Sie lassen sich leicht führen und sind nicht stressanfällig, da ihre Bedürfnisse und Ängste in einem harmonischen Verhältnis zueinander stehen.

Bunte Hunde sind problemausbalanciert. Sie neigen nicht zu extremen Verhaltensweisen, da ihre Instinkte und Triebe immer durch entsprechende Gegenimpulse gesteuert werden.

Blaue Bunte Hunde verhalten sich mäßig defensiv und mäßig autonom. Sie drängen sich nicht auf und sind von mittlerem Temperament. Sie können ihre Impulse kontrollieren und sich gut anpassen. Sie sind zuverlässig, geduldig und unaufdringlich und verhalten sich zurückhaltend und selbstständig.

Grüne Bunte Hunde sind mäßig anhänglich und mäßig defensiv. Sie brauchen Nähe und haben ein mittleres Temperament. Sie können ihre Impulse kontrollieren und sich gut anpassen. Sie sind gutmütig, geduldig und sensibel und verhalten sich zurückhaltend und ausdauernd.

Rote Bunte Hunde sind mäßig offensiv und mäßig anhänglich. Sie haben ein mittleres Temperament und brauchen Nähe. Sie können ihre Impulse kontrollieren und sich gut anpassen. Sie sind vertrauensvoll, lebhaft und sensibel und zeigen ein offenes und zugewandtes Verhalten.

Gelbe Bunte Hunde verhalten sich mäßig offensiv und mäßig autonom. Sie haben ein mittleres Temperament und drängen sich nicht auf. Sie können ihre Impulse kontrollieren und sich gut anpassen. Sie sind unbekümmert, lebhaft und unaufdringlich und verhalten sich offen und selbstständig.

Wie jeder Mensch muß auch jeder Hund lernen mit seinen Anlagen und Fähigkeiten umzugehen Die mehr oder weniger starke Ausprägung der jeweiligen Eigenschaften kennzeichnet sein natürliches Wesen, bildet den Kern seiner Persönlichkeit und erhält sein Wohlbefinden.

ZU STARK

gefährdet für Übersteigerungen

Vorrangiges Ziel von BUNTEHUNDE ist es, diesen weitgehend ausgeglichenen Wohlfühlzustand zu erhalten.

Damit jeder seinen Platz findet zwischen der Sicherheit im Alltag und der natürlichen Freiheit, zwischen der Struktur einer Hierarchie und dem Wunsch nach Geborgenheit.

Die Anfälligkeit für übersteigertes Verhalten entsteht erst, wenn sich die Kombinationen addieren und zu stark werden.

Bei übersteigertem Verhalten verlässt der Hund seinen Wohlfühlzustand und gerät in ein Ungleichgewicht. Übersteigertes Verhalten ist starr und unflexibel, verhindert Kommunikation, stört soziale Beziehungen und führt nicht zu physischem und psychischem Wohlbefinden.

Einfarbig Blaue Hunde neigen zu übersteigert defensivem Verhalten, zu übersteigertem Distanzverhalten und zu übersteigertem Isolationsverhalten. Geraten sie unter Stress, vereinsamen sie, isolieren sich, werden ängstlich und träge.

Einfarbig Grüne Hunde neigen zu übersteigert defensivem Verhalten, zu übersteigert anhänglichem Verhalten und zu übersteigert unterwerfendem Verhalten. Geraten sie unter Stress, verhalten sie sich devot, biedern sich an und werden ängstlich und träge.

Einfarbig Rote Hunde neigen zu übersteigert offensivem Verhalten, zu übersteigert anhänglichem Verhalten und zu übersteigert belästigendem Verhalten. Geraten sie unter Stress, drängen sie sich auf, biedern sich an und verhalten sich leichtsinnig und übermütig.

Einfarbig Gelbe Hunde neigen zu übersteigert offensivem Verhalten, zu übersteigertem Distanzverhalten und zu übersteigert verweigerndem Verhalten. Geraten sie unter Stress, entziehen sie sich, werden leichtsinnig und verhalten sich aufsässig und übermütig.

Blaue Hunde mit Grün neigen zu übersteigert defensivem Verhalten. Geraten sie unter Stress, vereinsamen sie, werden ängstlich und träge.

Blaue Hunde mit Gelb neigen zu übersteigertem Distanzverhalten. Geraten sie unter Stress, vereinsamen sie, isolieren sich und verhalten sich aufsässig.

Grüne Hunde mit Blau neigen zu übersteigert defensivem Verhalten. Geraten sie unter Stress, unterwerfen sie sich, werden ängstlich und träge.

Grüne Hunde mit Rot neigen zu übersteigert anhänglichem Verhalten. Geraten sie unter Stress, unterwerfen sie sich, biedern sich an und verhalten sich devot.

Rote Hunde mit Grün neigen zu übersteigert anhänglichem Verhalten. Geraten sie unter Stress, werden sie belästigend und biedern sich an.

Rote Hunde mit Gelb neigen zu übersteigert offensivem Verhalten. Geraten sie unter Stress, werden sie leichtsinnig und übermütig.

Gelbe Hunde mit Rot neigen zu übersteigert offensivem Verhalten. Geraten sie unter Stress, neigen sie zur Verweigerung. Sie werden leichtsinnig und verhalten sich übermütig.

Gelbe Hunde mit Blau neigen zu übersteigertem Distanzverhalten. Geraten sie unter Stress, neigen sie zur Verweigerung. Sie isolieren sich und werden misstrauisch und aufsässig.

Bei übersteigertem Distanzverhalten verhält sich der Hund deutlich weniger beschwichtigend und subversiv. Er streunt umher, wird misstrauisch und aufsässig, lässt sich nur schwer führen und kann unkontrolliert zubeißen.

Übersteigerte Anhänglichkeit äußert sich in einer übermäßig starken Bindung. Der Hund bedrängt seinen Menschen, klammert sich an ihn und verhält sich unterwürfig.

Bei übersteigertem offensives Verhalten nimmt die Nervosität und der Bewegungsdrang des Hundes zu. Dies kann zu verkürztem Schlaf und leichterer Erregbarkeit führen.

Übersteigertes defensives Verhalten äußert sich in nachlassenden und verlangsamten Bewegungen. Der Hund nimmt zunehmend eine tiefe Körperhaltung ein, dreht sich seitlich weg und legt die Ohren nach hinten.

Bei übersteigertem Isolationsverhalten verschließt sich der Hund vor sozialen Kontakten. Er wird misstrauisch gegenüber Annäherungen und sucht die Abgeschiedenheit. Er wirkt träge und es können längere Phasen der Lethargie auftreten.

Übersteigertes belästigendes Verhalten zeigt sich durch übermäßige Anhänglichkeit. Der Hund entfernt sich auch bei Spaziergängen nicht mehr weit. Er fordert fast jederzeit Aufmerksamkeit. Er neigt zu exzessiven Bindungs- und Kommunikationsritualen und zu infantilem Verhalten wie Nagen oder auch hastigem Fressen.

Bei übersteigertem Verweigerungsverhalten fordert der Hund undiszipliniert Zugang zu mehr Privilegien. Dies können erhöhte Liegeflächen, Durchgänge oder Futterstellen sein. Er wird übermütig, versucht zu dominieren und zu kontrollieren, verhält sich leichtsinnig und gefährdet sich durch sein impulsives Handeln selbst.

Übersteigertes unterwerfendes Verhalten zeigt sich in starken, oft unterwürfigen Gesten. Der Hund entzieht sich den Möglichkeiten der Welt und versucht sein Ungleichgewicht mit seinem Menschen auszugleichen. Er gibt sich auf und leidet unter apathischer Trägheit, Appetitlosigkeit, trinkt wenig und schläft viel.

Zeigt ein Einfarbiger oder Zweifarbiger Hund übersteigerte Verhaltensweisen, so liegt dies mit großer Wahrscheinlichkeit daran, dass sein natürliches Verhalten durch den gewohnten Führungsstil seines Menschen verstärkt wird. Er kann seine Neigungen ungehemmt bis zum Exzess ausleben. Unser Verhalten wirkt sich also direkt, wenn auch unbewusst, auf das Verhalten unseres Hundes aus.

Zeigt er ein übersteigertes Verhalten, besteht die größte Chance zur Besserung darin, unser Verhalten ihm gegenüber zu überdenken. Da wir durch unser Verhalten unbewusst unsere Hunde verstärken, sollten wir nicht sie, sondern zuerst unser Verhalten ändern. Das setzt voraus, dass wir bereit sind, andere Möglichkeiten des Umgangs mit unserem Hund zu akzeptieren als die, an die wir uns gewöhnt haben.

Um dem übersteigerten Verhalten unseres Hundes entgegenzuwirken, müssen wir unseren Führungsstil ändern.

ZUSAMMEN

sein heißt sich beeinflussen

Da es uns nicht möglich ist, uns nicht zu verhalten, beeinflussen wir unseren Hund, sobald wir mit ihm zusammen sind.

Wir verhalten uns immer irgendwie. Alles löst etwas aus. Keine Entscheidung zu treffen ist bereits eine Entscheidung, die Konsequenzen hat und eine Konditionierung auslösen kann.

Hunde haben im Laufe ihres jahrhundertelangen Zusammenlebens mit uns Menschen eine genetisch bedingte Fähigkeit entwickelt, unsere Signale zu deuten. Sie reagieren auf den normalen Umgang mit uns, verstärken oder vermindern ihr Verhalten je nach den Signalen, die wir ihnen senden. Wir leben mit unseren Hunden in einer sozialen Beziehung. Unser Zusammenleben erfordert eine anteilnehmende Ordnung, um Konflikte so gering wie möglich zu halten. Eine Ordnung, die nur durch Kommunikation aufrechterhalten werden kann.

Kommunikation zwischen Mensch und Hund funktioniert immer und in beide Richtungen.

ZUGEWINN

an neuen Möglichkeiten

Ohne Kommunikation ist ein soziales Zusammenleben nicht möglich.

In der Mensch-Hund-Beziehung gibt es keine gleichberechtigten Positionen. Die einzelnen Partner haben unterschiedliche Rollen und Ränge mit Pflichten und Freiräumen, die ausgehandelt werden müssen. Diese als „arbeitsteilige Interaktion“ bezeichnete Struktur schafft die größtmögliche Individualität des Einzelnen und die größtmögliche Funktionalität der Beziehung.

In unserem Zusammenleben ist der Hund ein Folgetier.

Seine Anpassungsfähigkeit und Domestikation waren eine Abfolge von Beobachtungen und Anpassung an menschliches Verhalten.

Durch den Sprung in einen anderen Führungsstil gewinnen wir neue Möglichkeiten, mit unserem Hund umzugehen.

Dieser sogenannte Typensprung nutzt die Anpassungsfähigkeit des Hundes, um sein übersteigertes Verhalten zu korrigieren.

WENN WIR UNS ÄNDERN, VERÄNDERN SICH UNSERE HUNDE

Durch das Persönlichkeitsmodell BUNTEHUNDE erkennt man Muster in seiner Wahrnehmung und seinen Entscheidungen, die das eigene Handeln und damit auch den Umgang mit seinem Hund prägen. Andere Menschen erkennen bei sich selbst andere Muster, die wiederum ihr Handeln prägen. Vergleicht man die verschiedenen Möglichkeiten miteinander, eröffnen sich neben der eigenen weitere Wege, mit seinem Hund umzugehen.

Die kognitive Verhaltenskorrektur nutzt diese verschiedenen Möglichkeiten, um übermäßiges Verhalten von Hunden zu korrigieren. Sie zeigt uns, dass wir mit unseren Hunden über automatisierte Reaktionen kommunizieren. Sie leitet uns an, zu beobachten, wann wir den Atem anhalten, den Körper anspannen oder an der Leine ziehen, um diese Reaktionen bewusst einzusetzen oder zu unterlassen.

Erst dann sind wir in der Lage, anders zu reagieren, anders zu führen. Wir können unseren Führungsstil erweitern, indem wir das Verhalten eines anderen Führungstyps übernehmen.

Die kognitive Verhaltenskorrektur nutzt den Führungs-Typensprung, indem Handlungsmuster eines anderen Führungstyps übernommen werden können. Automatische Korrekturen können erkannt, unbewusste Verstärkungen abgebaut und bewusste Korrekturen aufgebaut werden.

Verstärkungen lösen einen Reiz aus, der die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass ein Verhalten wieder auftritt. Sie erhöhen die Häufigkeit, Dauer und Intensität eines bestehenden Verhaltens.

Korrekturen lösen einen Reiz aus, der die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass ein Verhalten nicht wieder auftritt. Sie verringern die Häufigkeit, Dauer und Intensität eines bestehenden Verhaltens.

Wie in vielen Partnerschaften können sich auch in der Beziehung zum Hund Gegensätze ergänzen und ausgleichen. Genau das geschieht bei der automatischen Korrektur. Durch unser typisches Verhalten korrigieren wir unseren Hund automatisch, d.h. ohne dass wir uns vorher entschieden haben, sein Verhalten ändern zu wollen. Das ist besonders dann angebracht, wenn ein Hund ein übersteigertes Verhalten zeigt, z.B. wenn er übertrieben offensiv ist und wir als Chef oder Partner eher defensiv. Man kommuniziert dann ruhig und gibt dem Hund die Sicherheit, die er braucht, um seine Übersteigerung zu verlieren und sich normal offensiv zu verhalten.

Dieser Effekt, der bei der automatischen Korrektur hilft, wirkt auch bei der unbewussten Verstärkung. Hier leider in entgegengesetzter Richtung. Wesensgleichheit oder Wesensähnlichkeit verstärkt das vorhandene Verhalten. Ein z.B. normal offensiver Hund kann, wenn wir ihn als Trainer oder Förderer unbewusst zu mehr Freiheit motivieren, durch unser Verhalten auf Übersteigerung konditioniert werden. Der ansonsten normal offensive Hund zeigt im Spiel und Training zunehmend Nervosität, Unruhe und Unbeherrschtheit.

ZUKÜNFTIG

das Verhalten gezielt stimulieren

Diese Verhaltensänderungen, die bei der automatischen Korrektur und der unbewussten Verstärkung unkontrolliert ablaufen, werden zukünftig bei der bewussten Korrektur gezielt angeregt.

Dazu müssen wir unsere natürliche Kommunikationsform, die uns am leichtesten fällt, wenn sie Verhalten in die falsche Richtung verstärkt, verlassen und eine andere annehmen. Durch die Veränderung unseres Führungsstils können wir in Zukunft die Kommunikationsform annehmen, die uns hilft, das übersteigerte Verhalten des Hundes zu korrigieren.

Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn wir unseren Einfarbig Grünen Hund bisher als Partner geführt haben und er ein übersteigert unterwürfiges Verhalten zeigt. Das bedeutet, dass er sich zurückzieht und versucht, sein Ungleichgewicht mit seinem Menschen auszugleichen. Oder er liefert sich ihm aus und leidet unter Trägheit, Appetitlosigkeit, wenig trinken und viel schlafen. Hier hilft es, den Hund in Zukunft anders zu führen, d.h. einen Typensprung zu machen.

Hier hilft der Typensprung vom Partner zum Trainer.

Dadurch, dass der Partner durch den Typensprung zum Trainer sein Führungsverhalten ändert, wird der defensive und anhängliche Hund nicht mehr wie bisher durch die ruhige und einfühlsame Art des Partners in seinem unterwürfigen Verhalten unterstützt und konditioniert. Die Ideen und überraschenden Einfälle des Trainers fordern und fördern ihn. Durch die klaren Regeln und die neue Systematik, die er nun bekommt, kann er sich langsam aus seiner Unterwerfung befreien und sein übersteigertes Unterwerfungsverhalten ablegen.

Aus der verstärkenden Wesensgleichheit wird so eine ausgleichende Gegensätzlichkeit.

Oder wir haben unseren Einfarbig Blauen Hund bisher wie einen Chef geführt und er zeigt ein übersteigertes Isolationsverhalten. Das heißt, er verschließt sich gegenüber seinem Menschen und anderen sozialen Kontakten, wird misstrauisch gegenüber Annäherungen und sucht die Abgeschiedenheit. Er wirkt träge und es kann zu längeren Phasen der Lethargie kommen.

In diesem Fall ist es hilfreich, einen Typensprung vom Chef zum Förderer zu machen und den Hund in Zukunft entsprechend zu führen.

Auch hier wird aus der verstärkenden Wesensgleichheit eine ausgleichende Gegensätzlichkeit. Der defensive und autonome Hund wird durch den Typensprung zum Förderer nicht mehr durch die strenge Systematik und Distanz des Führers in seinem Isolationsverhalten unterstützt und konditioniert. Die Flexibilität des Förderers und seine ständige Suche nach geeigneten Lösungen für die jeweilige Situation fordern und fördern ihn. Er kann sich langsam aus seiner Unterwerfung befreien und durch die Wärme und Fantasie, die er nun erfährt, aus seinem übersteigerten Isolationsverhalten herausfinden.

Entwicklungspendeln

Sobald man Fortschritte erkennt, entwickelt man seinen eigenen Führungsstil, indem man zwischen dem gewohnten und dem neuen Führungsstil hin und her pendelt.

Oft sind es nur kleine Veränderungen, die dazu führen, dass ein unterwürfiger Hund selbständiger wird, ein ängstlicher Hund optimistischer seine Umwelt erkundet, ein aufsässiger Hund besser folgt oder ein überdrehter Hund aufmerksamer wird.

Unterstützt wird der Typensprung durch die bewusste Verstärkung. Sie ist eine spezielle Form der instrumentellen Gegenkonditionierung und setzt ein, sobald der Hund zeigt, dass er sein Verhalten der neuen Rolle anpasst. Das neue erwünschte Verhalten wird gleichzeitig positiv bestätigt. So konkurriert nach einiger Zeit das unerwünschte Verhalten mit dem erwünschten Verhalten. Bei konsequenter Verstärkung wird das erwünschte Verhalten vor dem übersteigerten Verhalten abgerufen.

ZUGESTÄNDNISSE

um sich in Ruhe zu entwickeln

Durch den Typensprung wird nur das eigene Verhalten bewusst und aktiv verändert.

Das Verhalten des Hundes wird unbewusst verstärkt und automatisch korrigiert, da er auf die neue Führungs- und Verhaltensweise reagieren muss.

Ist die Konditionierung des Hundes auf die neue Situation abgeschlossen, verfügt er über eine weitaus größere Variationsbreite im Handeln und Reagieren als vorher, da sein altes Verhalten nicht gelöscht wird und ihm als potentielle Reaktionsmöglichkeit ein Leben lang erhalten bleibt.

Der gesamte Prozess stellt hohe Anforderungen an uns und unsere Hunde. Das übersteigerte Verhalten des Hundes kann sich durch den Typensprung normalisieren. Die neue Situation kann ihn aber auch stressen.

Wir sollten darauf achten, ihn mit genügend Geduld und Zugeständnissen Zeit und Raum für seine Entwicklung zu geben.

Zusammen mit dem Hund ein besseres Team zu werden, ist für beide eine aufregende Zeit. Es lohnt sich, alle Höhen und Tiefen während dieses Prozesses zu genießen, denn auch sie sind ein wichtiger Teil für ein besseres Zusammenleben.

ZUGANG

zum visuellen Test

Der BUNTEHUNDE-Test zeigt, wie unser Führungsstil zum Verhalten unseres Hundes passt, ob wir ihn eher mit Fantasie, Einfühlungsvermögen, Erfahrung oder mit Regeln führen.

Ob unser Hund mehr Geborgenheit, Freiheit, Hierarchie oder mehr Sicherheit braucht.

Ob er zu übersteigertem Verhalten neigt, sich isoliert, sich verweigert, sich unterordnet oder uns belästigt.

Es zeigt auf, wie jeder von uns sein Verhalten ändern kann, damit das Zusammenleben mit seinem Hund besser oder noch besser wird.